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Junge Afro-Amerikaner*innen werden überproportional häufig Opfer von tödlicher Polizeigewalt. So auch im südlichen US-Bundesstaat Louisiana. Aber hier haben sie noch einen weiteren Feind: der Ku-Klux-Klan ist auch im 21. Jahrhundert noch aktiv und terrorisiert die Schwarzen Communities. Regisseur Roberto Minervini bereiste Louisiana ursprünglich, um dort eine Dokumentation über die Musik der 1930er-Jahre zu drehen. Doch vor Ort verwarf er seine ursprünglichen Pläne angesichts der omnipräsenten Gewalt gegen Schwarze. Sein Film WHAT YOU GONNA DO WHEN THE WORLD IS ON FIRE? fokussiert auf ein Ensemble starker Persönlichkeiten, die er in intimen Schwarz-Weiß-Bildern zeigt. Judy Hill besitzt eine Bar. Es war ihr Traum. Er schien unmöglich, denn Judy war mittellos. Sie schaffte es trotzdem. Judy verkörpert den amerikanischen Traum. Eigentlich. In der Realität sind ihre Lebenserfahrungen als schwarze Frau in der US-Gesellschaft ein einziger Hindernislauf. Die New Black Panther Party For Self-Defense in New Orleans leistet praktische soziale Hilfe und versucht, die Nachbarschaft für Proteste zu mobilisieren. Der 14-jährige Ronaldo bereitet seinen jüngeren Bruder Titus auf das Leben vor – inklusive Boxunterricht und Lektionen darüber, was es bedeutet, schwarz zu sein. Roberto Minervini kommt seinen Protagonisten sehr nahe. Das ermöglichte es ihm, eindringliche Porträts zu schaffen, die sich zu einem Gesamt-Bild verdichten. Der exquisit erzählte und fotografierte Film ist nicht im Mindesten militiant und Lichtjahre entfernt davon, Agit-Prop zu sein. Und doch gibt er der Forderung #blacklivesmatter ein Gesicht. Denn er zeigt den alltäglichen Kampf gegen einen ebenso alltäglichen Rassismus, der auch im 21. Jahrhundert das Leben der Protagonist*innen durchdringt. Der Film erhielt beim Internationalen Filmfestival Venedig 2018 dreifach preisgekrönt. Er lief außerdem beim TIFF Toronto, beim BFI London Film Festival (Grierson Award), auf der Viennale, dem IFF Rotterdam und beim Filmfest München.